Auf dem Holzweg im Mendlingtal
Ein familienfreundliches Ausflugsziel bei unserem Kurzurlaub im Mostviertel war die Erlebniswelt Mendlingtal inmitten der Ybbstaler Alpen.
Hier kommen alle auf ihre Kosten: Kinder, Naturliebhaber und Wanderer. Die Kinder können sich auf einem sehr liebevoll gestalteten Spielplatz austoben und der Weg durch die Klamm und die naturbelassene Au entlang des Mendlingbachs ist abwechslungsreich und wunderschön.
Dabei befindet man sich auf dem Holzweg, denn alles dreht sich um das einst schwere Leben der Holzknechte, die genau hier im Tal ihrer harten und auch gefährlichen Arbeit nachgingen. Die Triftanlage, mit der die geschlägerten Holzstämme transportiert wurden, die Mendlingbachklause und eine über hundert Jahre alte Venezianer-Brettersäge geben Einblick in das raue Leben von damals.
Vollkommen zu recht ist es ein Top Ausflugsziel in Niederösterreich war 2014 NÖ Landessieger der Sendung 9 Plätze 9 Schätze.
Mit unserer Niederösterreich-Card hatten wir einen einmaligen gratis Eintritt, so haben wir uns € 24,50 erspart (2x € 10,00 pro Erwachsenem und € 4,50 pro Kind).
Hier habe ich die wichtigsten Infos für euch zusammengestellt und außerdem noch ein paar Tipps für euren Ausflug.
Inhaltsverzeichnis
Anreise & Parken
Der Eingang zur Erlebniswelt befindet sich in Lassing und ist über die B25 ganz leicht zu erreichen. Es gibt zwei Parkplätze, einen links beim Dorfteich und einen auf der rechten Seite, wenn man von Lunz am See kommt.
Der Parkplatz auf der rechten Seite ist Ausgangpunkt für den Fußweg zum Eingang (Kassa 1). Von hier aus geht man gute 20 Minuten, bis man den Eingang erreicht. Die Strecke führt zuerst durch einen Waldabschnitt und danach gelangt man zu einem Aussichtspunkt, bei dem man bei guter Sicht bis ins Gesäuse in der Steiermark sehen kann. Das Panorama war wirklich wunderschön.
Der Weg ist auch einfach zu gehen, gegen Ende kommen aber Stufen.
TIPP: Die Mitnahme eines Kinderwagens ist wegen der vielen Stufen nicht möglich. Auch im Mendlingtal selbst wird’s nicht besser, hier sind die Wege noch dazu oft sehr schmal Wege. Nützlich ist hier eine Buglkraxe.
WICHTIGER HINWEIS: Der Weg durch das Mendlingtal ist ca. 3,5 km lang und zwar in eine Richtung. Man muss dann also auch wieder zurückgehen, was mit kleinen Kinderfüßen etwas lang sein kann. Uns war das im Vorfeld leider nicht ganz klar, dass sich die 3,5 km nur auf die einfache Strecke beziehen.
Am Ende des Themenwegs bei Großegg muss man entweder umdrehen und die ganze Strecke wieder zurückgehen oder man ruft sich ein Taxi. Mit unserem Vierjährigen war umdrehen keine Option. Wir haben beim Hammerherrenhaus (beim Wirten) das Mendlingtal-Taxi gerufen und haben uns so bequem zum Parkplatz zurückbringen lassen. Die Fahrt dauert nur wenige Minuten und kostet € 5 pro Erwachsenem und € 2,50 pro Kind.
ÜBRIGENS: Man kann die Erlebniswelt aber auch über die andere Seite beim Hammerherrenhaus (Kassa 2) betreten. Dort gibt es ebenfalls einen Parkplatz.
Start
Ausgehend vom Eingang in Lassing (Kassa 1), gelangt man eigentlich zum Ende der Holztriftanlage. Bei der Wanderung verfolgt man den Weg des Wassers also flussaufwärts.
In diesem Bereich finden sich die Überbleibsel der früheren Holzknechte und Schmiedegesellen. Hier kann man die große Triftanlage bestaunen und eine über hundert Jahre alte Venezianer-Brettersäge besichtigen, die sogar noch funktionsfähig ist. Auch das alte Schmiedegesellenhaus gibt es noch.
Außerdem gibt es in diesem Bereich einen sehr schönen Spielplatz, einen Barfußweg, einen kleinen Blumengarten, Liegen und Rastplätze. Wir haben hier kurz Pause gemacht, während Bubi den Spielplatz erkundet hat. Lustig fand ich das Kühe melken, wobei es sich bei diesem Exemplar um eine Holzkuh gehandelt hat, die Wasser gegeben hat. Bubis Papa und ich haben uns beim Zugsogschneiden versucht und tatsächlich eine Scheibe vom Holzstamm abschneiden können.
Dieser Bereich ist sehr schön und urig gestaltet. Wir haben hier mindestens eine halbe Stunde verbracht, bevor wir losgestartet sind.
TIPP: Kinder (und auch Erwachsene) können sich auf Juwelenjagd begeben. Das ist eine kleine Rätselrallye, bei der man Fragen zum Mendlingtal beantwortet. Den Fragebogen dazu bekommt man beim Häuschen beim Eingang.
Wanderung
Gleich nach diesem Bereich beginnt man mit der Wanderung. Insgesamt durchwandert man drei Schluchten und in den kleinen Talbecken dazwischen wartet ein idyllischer Auwald. Die Schluchten sind teils sehr eng und auch die Stege, die hindurch führen, werden manchmal sehr schmal. Nebenbei plätschert der Bach mal friedlich dahin, mal rauscht er aber kleine Wasserfälle hinab.
Wir sind ganz gemütlich gewandert und sind immer wieder stehen geblieben, um die Umgebung zu bewundern. Mit Kind dauert das natürlich etwas länger, denn Bubi hat Steine gesammelt und dann in den Bach geworfen oder Schmetterlinge und Käfer beobachtet.
Auf dem Weg gibt es auch immer wieder Sitzbänke, auf denen man Rast machen und jausnen kann.
Wunderschön war die Mendlingtalklause. Die Klause staut einen kleinen Triftsee auf, dessen Stauwasser für die Holztrift benötigt wird. Das Wasser war smaragdgrün und gleichzeitig ganz klar, denn wir konnten die Fische darin beobachten.
TIPP: Jeden 1. und 3 Samstag im Monat gibt es eine öffentliche Schautriftvorführung. Das ist sicherlich interessant, aber für unser Bubi hätte das zu lange gedauert.
Nach der großen Klamm kommt man zu einer Mühle, die tatsächlich noch immer funktionstüchtig ist. Sie wird auch immer noch betrieben und wir konnten dem Müller bei seinem Handwerk beobachten. Das Wasserrad treibt den Mühlstein an und das Mehl rieselt in einen großen Sack. Für Bubi war das interessant zu beobachten, auch wenn er sich gleichzeitig die Ohren zugehalten hat, weil es in der Mühle sehr laut war.
TIPP: Wer möchte, kann hier auch Mehl kaufen.
Bei der Mühle gibt es außerdem einen kleinen Wasserspielplatz, bei dem wir wieder länger Halt gemacht haben .


Die letzte Station ist der Fischteich, wo in mehreren Becken Fische gezüchtet werden. Danach verlässt man den Themenweg und gelangt zum Hammerherrenhaus. Hier befindet sich das Gasthaus mit einem Spielplatz. Wir haben hier wieder kurz Rast gemacht und etwas Süßes gegessen.
Insgesamt waren wir 3 1/2 Stunden mit Pausen und Spielplätzen unterwegs. Bubi war danach etwas müde und wie oben erwähnt, den Weg zurück hätten wir sicherlich nicht mehr geschafft. Wir haben uns daher das Mendlingtal-Taxi bestellt, das uns direkt zum Auto zurückgebracht hat.
ÜBRIGENS: Woher kommt eigentlich der Ausdruck „auf dem Holzweg sein“? Auch das wird hier erklärt. Früher gab es noch keine ausgebauten Straßen wie heute, sondern einfach Wege, die durch den Wald führten. Aber nicht alle führten ans Ziel, denn manche Wege waren für die Holzwirtschaft gedacht und führten einfach ins nichts. Oft sind die Leute einem Weg gefolgt um dann festzustellen, dass man auf dem falschen Weg, also dem Holzweg ist.
Für uns war es ein wirklich schöner Familienausflug und ich hoffe, ich konnte euch ein bisschen inspirieren.
Eure Diana