Boho Hochzeitstorte

Hier ist sie, meine erste selbstgebackene Hochzeitstorte! Ich habe sie für die Schwester einer lieben Freundin gebacken. Gewünscht war eine Torte für ca. 40 Personen im Boho Stil, also simpel gehalten, romantisch und ein bisschen verspielt. Und auch ganz weit weg von den klassischen Hochzeitstorten mit Fondant und vielen Verzierungen.

Die Torte war mit einem Cake Topper aus Holz mit den Namen des Brautpaares und echten Blumen dekoriert. So hat die Torte auch wunderbar zur Hochzeit gepasst, denn die Trauung fand vor der wunderschönen Kulisse der Rax statt. 

Bei der Torte handelt es sich im Wesentlichen um zwei Naked Cakes, die ich aufeinander gesetzt habe. Unten habe ich einen Becherkuchen gefüllt mit Schokoganache gemacht. Bei der oberen Torte handelt es sich um ein helles Bisquit mit einer Erdbeercreme. 

Die Zubereitung ist auch gar nicht schwierig. Es müssen 2 Bisquitmassen zu je ⌀ 15cm und 2 Becherkuchen zu je ⌀ 20cm gebacken werden. Die Torten sind nämlich hoch und man braucht insgesamt 4 Tortenböden pro Torte. Dafür verwendet ihr entweder jeweils 2 Springformen oder ihr verteilt den Teig auf jeweils 4 Formen. Ich habe 4 Springformen zu je ⌀ 20cm , so habe ich die 4 Böden für den Schokokuchen separat gebacken. Für den Bisquitteig hatte ich 2 Formen mit ⌀ 15cm, die ich dann jeweils in der Mitte durchgeschnitten habe. 

Dazu kommen noch drei Cremen (Erdbeercreme und Schokoganache als Fülle, Topfencreme für außen).

 

Insgesamt habe ich die Torte an zwei Tagen gemacht. 

An Tag 1 habe ich die Cremen und die Tortenböden zubereitet. Ich habe sie über Nacht auskühlen lassen, dann lassen sie sich am Folgetag besser verarbeiten. Die Schokoganache soll überhaupt am besten über Nacht in den Kühlschrank, dann ist sie perfekt für die Verarbeitung. 

An Tag 2 habe ich die Torten gefüllt und fertig gemacht. 

Wie so oft ist also Zeitmanagement alles 🙂

Im Folgenden zeige ich euch, wie ihr auch so eine Torte zaubern könnt. Ich finde, dass sie ja zu vielen Anlässen passt, wie zB auch Geburtstage oder Taufe. Man kann ja einfach die Deko entsprechend anpassen.

Hier geht’s zum Rezept: 

Zutaten

Für den Bisquitteig 2x ⌀ 15cm:

• 6 Eier
• 250g Kristallzucker
• 180g Mehl
• 1 Prise Salz

Für die Erdbeercreme:

• 500ml Schlagobers
• 250g Mascarpone
• 350g Erdbeeren
• 1 Pkg Vanillezucker
• 70g Puderzucker
• 3 Pkg Sahnesteif
• zusätzlich etwas Erdbeermarmelade

Für den dunklen Becherkuchen 2x ⌀ 20cm:

• 6 Eier
• 2 Becher Kristallzucker
• 2 Pkg Vanillezucker
• 2 Becher Kakao
• 2 Becher Rahm
• 2 Becher Haselnüsse (Mandeln oder Walnüsse gehen auch)
• 2 Becher Öl
• 2 Becher Mehl
• 2 Pkg Backpulver

Für die Schokoganache:

• 500ml Schlagobers
• 500ml Vollmilchkuvertüre
• 500g Mascarpone

Für die weiße Topfencreme für außen

• 250g Topfen
• 500g Mascarpone
• 80g Puderzucker 
• 2 Pkg Vanillezucker
• 2 Pkg Sahnesteif

Außerdem:

• 1 Glas Erdbeermarmelade

Hilfreich:

• Tortenring
• Spatel
• ca. 5 Holzspieße 
• 2 Tortenböden aus Pappe
• Kuchendraht
• Tortendrehteller

Zubereitung

Tag 1

Schritt 1: Ganache zubereiten

Die Zubereitung der Ganache ist wirklich einfach, bedarf aber etwas an Vorbereitung. Sie muss nämlich 2-3 Stunden kühlgestellt werden. Ich stelle sie immer über Nacht in den Kühlschrank, dann ist sie perfekt.

1. Schlagobers mit der Kuvertüre unter ständigem Rühren aufkochen.
2. Wenn sich die Kuvertüre aufgelöst hat, Topf vom Herd nehmen.
3. Ganache kurz mit einem Stabmixer gut durchmixen, damit sich auch keine Bröckchen bilden.
4. Ganache abkühlen lassen und kalt stellen.

TIPP: Ich gieße die Ganache noch in flüssigem Zustand in ein anderes Gefäß, damit sie schneller abkühlt. 

Schritt 2: Erdbeercreme vorbereiten

1. Erdbeeren waschen und trocken tupfen.
2. Mit einem Stabmixer pürieren.
3. Staubzucker dazumischen.
4. Schlagobers kurz aufschlagen, Sahnesteif dazugeben und Schlagobers steif schlagen.
5. Mascarpone schnell unterrühren.
6. Pürierte Erdbeeren mit Mascarpone-Schlagobers vermischen.
7. Creme kalt stellen.

TIPP: Das Pürieren geht am besten in einem hohen Gefäß, sonst kriegt man selbst oder die Küche was ab. 

Schritt 3: Topfencreme vorbereiten

Das Geheimnis der Topfencreme ist, sie nicht zu lange zu schlagen und ein paar Stunden kühl zu stellen. Dann kann man wunderbar damit arbeiten. 

1. Topfen und Mascarpone mit Zucker und Vanillezucker kurz verrühren.
2. Sahnesteif untermischen und nur mehr ein paar Sekunden umrühren.
3. Die Creme dann bis zur Verwendung kühl stellen. 

Schritt 4: Bisquitkuchen zubereiten

Wie oben erwähnt, braucht ihr 4 Böden. Ich habe 2 Springformen zu ⌀ 15cm, deshalb konnte ich den Teig in zwei Hälften teilen und auf die beiden Springformen verteilen. Die Formen passen nebeneinander in den Ofen und konnten daher gleichzeitig backen.

Vorbereitung:

1. Backofen auf 150°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
2. Die Springformen von ⌀ 15cm einfetten. 

Bisquitteig:

1. Die Eier trennen und mit einer Prise Salz zu Schnee schlagen. 
2. Eidotter schaumig schlagen und nach und nach den Zucker hinzufügen.
3. Mit einem Schneebesen das Mehl und den Schnee vorsichtig unterheben.

Den Teig gleichmäßig in 2 Springformen verteilen und ca. 50 Minuten bei 150°C Ober- und Unterhitze backen. 

TIPP: Ich mache immer die Stäbchenprobe, also wenn ich in den Teig hineinsteche, darf nichts mehr kleben bleiben. Ich mache das am liebsten mit einem Cake-Pop Stick.  

Schritt 5: Becherkuchen backen

Auch hier brauchen wir 4 Böden. Ich habe 4 niedrige Springformen von ⌀ 20cm, die ich eigentlich dann verwende, wenn die Böden unterschiedliche Farben haben sollen. Sie sind aber auch praktisch, wenn ich mehrere Böden backen muss.

Vorbereitung:

1. Ofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
2. Die Springformen von ⌀ 20cm einfetten.

Becherkuchen:

1. Die Eier als Ganzes in eine Schüssel geben und sie mit einem Handmixer gut verrühren.
2. Der Reihe nach die anderen Zutaten hinzugeben und gut durchmixen. 

Den Kuchen ca. 30 Minuten bei 180°C Ober- und Unterhitze backen (bei 4 Formen, bei 2 dauert es ca. 60 Minuten). 

TIPP: Wieder die Stäbchenprobe machen, ob der Teig fertig ist. 

Die Kuchen gebe ich über Nacht in den Kühlschrank. 

Das war’s für Tag 1. 

 

Tag 2

Schritt 6: Torten schneiden und mit Creme füllen

1. Die beiden Bisquitkuchen schneide ich der Breite nach je 1x durch und erhalte so insgesamt 4 Böden. Ich mache das am liebsten mit einem Kuchendraht.
2. Beim Becherkuchen hatte ich direkt nach dem Backen ja schon 4 Böden. Wenn ihr aber mit 2 Springformen gearbeitet habt, müsst ihr wie beim Bisquit schneiden. 

TIPP: Wenn die Torte oben etwas uneben ist, schneidet das auch weg. Das Ergebnis wird dann einfach schöner, wenn der Boden eben ist. 

Vorbereitung für das Schichten:

1. Die Tortenpappe auf die jeweilige Größe der Kuchen zuschneiden.
2. Auf die kleinere Tortenpappe kommt ein Klecks Erdbeercreme und darauf setzt man den untersten Bisquitboden. So verrutscht nichts beim Schichten. Außerdem kann man die Torten besser angreifen, wenn unten die Pappe ist. Das ist dann später wichtig, wenn man sie aufeinander setzt. 
3. Nach dem Schichten mit der zweiten Torte genauso verfahren, also ein Klecks Ganache auf die Tortenpappe und darauf den ersten Boden setzen. 

Erdbeertorte

1. Den untersten Boden samt Tortenpappe auf einen Drehteller setzen, einen Tortenring herumgeben und den Boden dünn mit etwas Erdbeermarmelade bestreichen.
2. Die Creme in einen Spritzsack geben und auf der Marmelade verteilen.
3. Darauf kommt dann der zweite Boden.
4. Mit den übrigen Böden genauso verfahren, also zuerst mit Erdbeermarmelade bestreichen und danach die Creme darauf verteilen. Nur auf den obersten Boden kommt keine Marmelade und keine Erdbeercreme. 
5. Die Torte kühl stellen.

TIPP: Wenn ihr mit dem Umgang mit dem Dressiersack nicht so geübt seid oder ihr die Patzerei nicht mögt, könnt ihr die Creme einfach so auf die Torte streichen. 

Schokotorte

1. Ganache aus dem Kühlschrank nehmen und mit einem Handmixer kurz aufschlagen. 
2. Unter die Ganache den Mascarpone mischen. 

TIPP: Sollte die Ganache aus dem Kühlschrank zu fest sein, einfach für ein paar Sekunden in die Mikrowelle stellen. 

1. Der erste Boden kommt wieder auf den Drehteller, darum den Tortenring geben und den Boden dünn mit etwas Erdbeermarmelade bestreichen.
2. Die Ganache in einen Spritzsack geben und sie auf der Marmelade verteilen. Darauf kommt dann der zweite Boden.
3. Mit den übrigen Böden genauso verfahren, also zuerst mit Erdbeermarmelade bestreichen und danach die Ganache darauf verteilen. Nur auf den obersten Boden kommt keine Ganache und keine Marmelade.
4. Torte kühl stellen.

TIPP: Wie bei der Erdbeertorte gilt: wenn ihr nicht so geübt seid mit dem Spritzsack, könnt ihr die Creme auch einfach mit einem Löffel verteilen.

 

Schritt 7: Torte außen mit Creme bestreichen und aufeinander setzen

1. Die Torten nacheinander außen dünn mit der Topfencreme bestreichen. Dabei ist es kein Problem, wenn man die Tortenböden noch sieht, das ist sogar erwünscht.
2. In den unteren Boden (=Schokotorte) stecke ich die Holzstäbe und darauf kommt die zweite Torte. 

TIPP: Das Aufsetzen geht zwar leichter durch den Tortenboden. Es kann aber sein, dass man etwas von der Creme verschmiert. Das ist aber kein Problem, denn man kann hier einfach mit einem Spatel nacharbeiten.

Dekoriert habe ich die Torte übrigens nicht selber, das hat die Schwester der Braut übernommen. Der Cake Topper war aus Holz und wurde speziell für das Brautpaar angefertigt. Die Blumen sind echt und wurden einfach in die Torte gesteckt.

TIPP: Wenn ihr echte Blumen als Deko verwendet, wickelt rund um den Stil etwas Alufolie, bevor ihr sie in die Torte steckt. 

 

Mir hat das Backen sehr viel Spaß gemacht und ich fand es auch nicht so aufwändig. Auch, wenn es nach viel Arbeit klingt, sind die einzelnen Schritte recht schnell erledigt. Die Kuchen gelingen leicht und auch die Cremen sind einfach und schnell zu machen. Ich bereite sie immer wieder gerne zu, weil ich damit die besten Erfahrungen gemacht habe. Die Kuchen sind saftig und die Cremen luftig und nicht zu schwer.

Etwas zeitaufwändiger ist das Schichten, aber deshalb verteilt man die Arbeiten auf zwei Tage, damit man alles in Ruhe und ohne Zeitdruck machen kann.

Ich hoffe, ich konnte euch hier ein wenig inspirieren und zum Backen einer etwas aufwändigeren Torte motivieren.

Liebe Grüße

Diana