Sisi-Tag in Wien – Sisi-Museum und Möbelmuseum
Kürzlich habe ich mit meiner Cousine Tammy eine tollen Sisi-Tag in Wien verbracht. Wir haben das Sisi-Ticket, das den Eintritt zu drei Museen beinhaltet, nämlich Schloss Schönbrunn, das Sisi-Museum samt Kaiserappartements und Silberkammer sowie das Möbelmuseum.
Ausgehend davon haben wir zwei verschiedenen Sisi-Touren durch Wien. Beide Touren haben wir schon öfters gemacht, aber jedes Mal entdecken wir wieder etwas Neues uns so bleiben die Touren auch interessant. Eine umfass u.a. Schloss Schönbrunn und diese Tour haben wir dieses Jahr schon gemacht.
Die andere Tour dreht sich um das Sisi-Museum und das Möbelmuseum, welche nun an der Reihe war.
Hier erfahrt ihr alles zur Tour, Tipps und nützliche Infos.
Gestartet haben wir unsere Tour am Westbahnhof, wo sich eine Statue der Kaiserin befindet.
Der Kaiserin-Elisabeth-Bahnhof wurde am 1858 im Zuge der Inbetriebnahme der k.k priv. Kaiserin Elisabeth-Bahn, dem Vorläufer der Westbahn eröffnet. Die Statue der Kaiserin befand sich damals an der Fassade. Durch die Kriege wurde das Bahnhofsgebäude jedoch schwer beschädigt und musste schließlich abgerissen werden. Auch die Statue hat Schaden erlitten und wurde restauriert. An der Stelle des zerstörten Bahnhofs wurde der jetzige Westbahnhof errichtet und die Statue der Kaiserin hat hier einen Platz gefunden.
Wenn man das Gebäude vom Haupteingang betritt, kann man sie schon linkerhand im Obergeschoss erspähen. Leider hat sie keinen besonders guten Platz erhalten, sondern steht vor zwei Fast Food Restaurants. Ich bin sicher, der figurbewussten Kaiserin würde das sauer aufstoßen.
Sisi war im Zeitpunkt der Eröffnung knapp 31 Jahre alt und das Gesicht der Statue ist eher streng gehalten. Der Blick ist auf die Züge gerichtet, die Stadt im Rücken. Ich finde das sehr passend, da die Kaiserin sehr gerne verreiste und hierfür oft den Zug nahm.



Wir verlassen den Westbahnhof durch die Haupthalle und gehen Richtung Mariahilferstraße zum Möbelmuseum Wien. Hier finden sich tausende Einrichtungsgegenstände, von Spiegel über Kommoden, Kleiderständer und Beleuchtung, Spucknäpfe und Betschemel, Uhren und Teppiche. Aufgrund der großen Zahl kann man gar nicht alles erfassen. Da für uns die Exponate rund um Sisi am spannendsten sind, haben wir uns darauf konzentriert.
Es gibt einen ganzen Saal, der der kaiserlichen Familie rund um Sisi gewidmet ist. Neben vielen Gemälden sieht man u.a. Sisis Schreibutensilien und eine Körperwaage. Es gibt auch eine Sisi aus Wachs, die etwas unheimlich ist und ihr mit blauen Augen auch nicht ähnlich sieht.
Auch Möbel ihrer Kinder sind ausgestellt, wie das Gitterbett, das eher ungemütlich wirkt, die herrschaftliche Wiege von Kronprinz Rudolf (und im Kontrast dazu in einem anderen Raum das Bett aus Mayerling, in dem er gestorben ist), Kindersessel, ein Kinderklavier und einen Kinderhochstuhl. Außerdem sieht man den Thron von Kaiser Franz Joseph, der interessanterweise nur zu besonderen Anlässen, wie Thronreden, genützt wurde. Etwas schaurig im gleichen Raum auch die Totenmaske von Kaiser Maximilian von Mexiko, dem Bruder von Franz Joseph, der ja gestützt und erschossen wurde, sowie der Sarg, mit dem er nach Österreich überführt wurde.
In einem weiteren Raum sieht man einige persönliche Gegenstände der Kaiserin, wie Fächer, Sonnenschirme, Handschuhe, ein Nachthemd oder sogar Strümpfe. Auch das Bett, in dem sie auf Schloss Gödöllö schlief, ist ausgestellt. Bei Schloss Schönbrunn ließ Sisi eine Meierei einrichten, um immer frische Milch trinken zu können. Als Geschenk hat sie aus Ungarn einen sehr urigen Bauerntisch mit dazu passenden Sesseln und Anrichte bekommen. Die Möbel sind strahlend rot lackiert und mit Blumen bemalt. Wenn ihr dabei an die Sissi-Filme aus den 50ern denkt, dann klingelt´s jetzt vielleicht. Diese Möbel wurden nämlich in den Filmen verwendet, und zwar in Szenen, die in Ungarn spielen.
Übrigens: Die Innenaufnahmen der Sissi-Filme konnten damals nicht in Schönbrunn oder in der Hofburg gedreht werden, sondern es mussten dafür Kulissen im Studio gebaut werden. Für die Ausstattung borgte man sich entsprechende Möbel, Teppiche und Gemälde aus dem Museum aus. Die Stile sind zwar bunt durcheinandergewürfelt, aber das stört in den Filmen nicht.
TIPP: Die Sissi-im-Film-Tour. Viele dieser Einrichtungsgegenstände sind im Museum noch vorhanden und werden auf besonders einfallreiche Weise ausgestellt. Einige Szenen werden mit den Originalmöbeln nachgestellt und dazu sieht man die entsprechenden Ausschnitte aus den Filmen. Zunächst sieht man den Ausschnitt in Farbe, in einer Wiederholung sind nur die ausgestellten Möbel färbig. So sieht man u.a. das Bett der Kaiserin samt Nachttisch und Schlafrock (2. Teil), die herrschaftlichen Stühle des Kaiserpaars vom Hofball (2. Teil), den Schreibtisch des Kaisers samt riesigem Portrait von Maria Theresia (2. Teil), den Schreibtisch der Kaiserin, aus dessen Lade Erzherzogin Sophie Sisis Tagebuch herausnehmen lässt (2. Teil, die betreffende Lade ist sogar geöffnet) und auch Sisis Zimmer in Possenhofen (2. Teil) .

Nach dem Möbelmuseum haben wir uns bei unserem Lieblingsthai gestärkt und sind dann zu Fuß die Mariahilfer Straße stadteinwärts gegangen.
TIPP: Wem das zu weit ist, nimmt einfach die U3 bis Herrengasse.

Wenn man mit offenen Augen durch die Stadt geht, kann man die Kaiserin auch an unvermuteten Stellen entdecken.
So strahlt das Kaiserpaar auch von Werbeanzeigen.
Wir sind durch den wunderschönen Burggarten spaziert, vorbei an der Mozartstatue und dem Palmenhaus. Durch die verwinkelte Hofburg erreichen wir das Michaelator und gehen weiter zur Augustinerkirche.



Über den Josefsplatz gelangt man zur Augustinerkirche. Sie ist Teil der Hofburg und recht schlicht, fast schmucklos. Was einem aber sofort auffällt, ist das Grabmal für Marie Christine, der Lieblingstochter von Maria Theresia. Es wirkt richtig unheimlich.
In den Sissi-Filmen aus den 50ern findet die Hochzeit in der Karlskirche statt. Tatsächlich haben Kaiser Elisabeth und Kaiser Franz Joseph aber in der Augustinerkirche geheiratet, und zwar am Abend des 24.04.1854. Das Kaiserhaus hat hier weder Kosten noch Mühen gescheut: Die Kirche wurde mit 15000 Kerzen erhellt und mit rotem Samt drapiert und neben dem Erzbischof von Wien waren 70 Bischöfe und Prälaten anwesend. Im Zeitpunkt des Ringwechsels wurde eine Kanonensalve abgegeben, um bekannt zu geben, dass aus der Herzogin Elisabeth in Bayern die Kaiserin geworden war.

Über das Brautkleid weiß man leider nicht sehr viel, da es keine offiziellen Darstellungen des Kaiserpaars gab und das Kleid auch nicht erhalten ist. Lediglich die Schleppe kann man noch in der Wagenburg in Wien bewundern. Der Brautschmuck war zwar aus Gold, aber recht schlicht gehalten: eine Blütenkranz als Haarschmuck, eine Brustschließe und zwei Kämme, die hinter das Ohr gesteckt wurden und so die Ohrringe ersetzten. Der Schmuck wurde später von ihrer Tochter Gisela bei deren Hochzeit getragen und befindet sich in Bayern.
Für die frischgebackene Kaiserin waren die feierlichen Zeremonien und der Pomp jedenfalls zu viel. Während des Empfangs in der Hofburg brach sie in Tränen aus und verließ den Saal.
Nach der Augustinerkirche sind wir Richtung neuer Markt gegangen, wo wir zunächst in einem Antiquariat Halt machten. In der Auslage hatten wir Briefmarken von Sisi entdeckt und waren neugierig geworden. Schließlich habe ich eine erstanden.
Danach gingen wir an der Kapuzinergruft vorbei, die dieses Mal nicht auf dem Programm stand. Bei A.E.Köchert werfen wir einen Blick in die Auslage, denn hier kann man die Sisi-Sterne bewundern. Die Sterne sollen übrigens keine Himmelsgestirne darstellen, sondern ein Edelweiß zur Erinnerung daran, dass Franz Joseph bei einer Bergwanderung auf den Großglockner ein Edelweiß für Sisi gepflückt hat.
Gleich in der Nähe befindet sich die Kurkonditorei Oberlaa, wo ich eine Sisi-Box mit süßem Inhalt erstanden habe.
Gegenüber befindet sich der Billa, wo man kandierte Veilchen bekommt. Sie zählten zu den Lieblingssüßspeisen der Kaiserin.


Unser nächstes Ziel war der Stephansdom, genauer gesagt der Nordturm. Auf der Außenseite des Turms befinden sich viele Statuen und eine davon stellt Kaiserin Elisabeth dar. Diese Statue wurde zu Ehren Elisabeths noch zu ihren Lebzeiten am Turm angebracht.
Ich habe erst letztes Jahr erfahren, dass es diese Statue überhaupt gibt. Bei unserer Tour letztes Jahr haben wir die ganze Außenfassade des Doms abgesucht und es war gar nicht leicht, die Kaiserin zu entdecken. Sie steht an keinem besonderen Platz und wirkt auch etwas unscheinbar.



Als nächstes wollten wir zum Sisi-Museum, aber wir wollten nicht den Weg über den Graben nehmen, da gerade sehr viel los war.
Wir sind daher durch die Seitengassen spaziert und auf einmal sind wir vor einer Sisi-Skulptur gestanden, die aus Schokolade gefertigt war.
Gesehen haben wir diese kunstvolle Skulptur bei Leschanz in der Freisingergasse.
Unser nächstes Ziel war das Sisi-Museum und die Kaiserappartements. Die Silberkammer ist im selben Gebäude und kann bei einem Besuch gleich mitbesichtigt werden.
TIPP: Die Silberkammer ist gleich rechterhand nach dem Kassabereich. Es bietet sich an, die Silberkammer vor dem Sisi-Museum zu besuchen, da der Ausgang auf den Ballhausplatz führt und man für die Silberkammer wieder zurückgehen müsste.
Dieses Mal ist sich die Silberkammer bei uns leider nicht ausgegangen, wir haben sie aber schon gesehen.



Über die Kaiserstiege gelangt man nach oben zum Sisi-Museum. Schon beim Eingang sieht man Perücken, an denen die kunstvollen Frisuren der Kaiserin nachfrisiert wurden. Man kann sich gut vorstellen, dass solche Frisuren nur bei einer entsprechenden Haardichte und Haarlänge möglich waren.
Im Museum selbst gibt es verschiedene Räume, die sich mit Sisis Kindheit, ihrer Rolle als Kaiserin, ihrer Reiselust, ihrem Tod und der Mythosbildung beschäftigen. So sieht man u.a. ihre Kinderschuhe und Kinderzeichnungen, die Liste ihrer Brautausstattung und Repliken des Polterabendkleids und des ungarischen Krönungskleides. Berühmte Gemälde der Kaiserin kann man ebenfalls bestaunen. Auch persönliche Gegenstände wie Kämme, Spiegel, Fächer und Sonnenschirme sind ausgestellt. Original Kleidungsstücke sieht man jedoch nur wenige.

Ausgestellt sind auch – eher makaber – ihre Totenmaske, eine getrocknete Rose von ihrem Leichenzug und die Kranzschleife ihrer Schwester Marie.
Es gibt auch einen Nachbau des Hofsalonwagens, mit dem Sisi viel gereist ist. Hier bekommt man eine gute Vorstellung, wie es war, wenn sie auf Reisen ging.
Im Anschluss an das Museum folgen die Kaiserappartements mit den Zimmern des Kaisers und der Kaiserin, die sehr private Einblicke geben. Im Arbeitszimmer von Kaiser Franz Joseph steht nicht nur sein Schreibtisch, sondern auch unzählige Fotos von Sisi und den Kindern. In Sisis Zimmern kann man eine Sprossenwand und Ringe, die an einer Tür befestigt sind, sehen. Hier hat sie ihre täglichen Turnübungen absolviert.
Es ist immer wieder interessant, ins Museum und in die privaten Räumlichkeiten der Kaiserin zu kommen. Einziger Kritikpunkt ist, dass es nie neue Exponate zu sehen gibt.

Nach einer kurzen Essenspause statten wir zum Abschluss noch dem Kaiserin-Elisabeth-Denkmal im Volksgarten einen Besuch ab. Es wurde 1907 in Anwesenheit des Kaisers enthüllt. Er selbst hatte den Standort bestimmt. Seine Wahl fiel auf ein verstecktes Plätzchen im Volksgarten, passend zur scheuen Kaiserin.
Das Denkmal erreicht man über den Eingang vom Ballhausplatz bzw. Heldenplatz. Zunächst gelangt man zu einer alten Baumallee, die in eine blumige Gartenanlage übergeht. Die Kaiserin sitzt erhöht, ihr Blick ruht friedlich auf der schönen Gartenanlage. Vor dem Denkmal befindet sich ein kleiner Teich, der einen gewissen Abstand zur Kaiserin schafft und ihre Zurückgezogenheit widerspiegelt. Es scheint so, als hätte sie dort ihre Ruhe und als könnte sie von dort alles beobachten.
TIPP: Bis zur Kaiserin selbst kommt man daher nicht, aber man kann vor ihr auf den Marmorsteinen Platz nehmen.

Das machen wir auch und genießen dabei den schokoladigen Inhalt der Sisi-Box, die wir bei der Kurkonditorei Oberlaa gekauft haben. Die Lage des Denkmals ist ruhig, wie eine Oase inmitten dem bunten Treiben der Stadt.
Wir lassen hier den Tag ausklingen, bevor wir wieder die Heimreise antreten.
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