14
Jan.
2024

Städtetrip nach Neapel mit Kind

Die erste Reise mit meiner Freundin Rafaela und den beiden Minis (damals 1 Jahr und 3 Jahre) ging ja nach Riga und war richtig toll. Bubi und Mausi sind ein Herz und eine Seele und sie sind richtig gerne unterwegs.

Da alles so gut geklappt hatte, wollten wir bald wieder eine tolle Reise unternehmen. Ein Zeitfenster hatten wir schon gefunden, es war nur die Frage, wohin es gehen sollte. Es sollte auf jeden Fall in Europa sein und eine Stadt, in der wir beide noch nicht waren.

Ein geeignetes Reiseziel war gar nicht so einfach zu finden, da wir vor den Kindern schon gerne unterwegs waren und schon einiges gesehen haben. Irgendwie sind wir dann auf Neapel gekommen und waren auch schnell überzeugt.

Italien? Meer? Gebucht! 2 Mamas und 2 Minis sind also wieder unterwegs.

Hier erfahrt ihr alles zur Anreise, Unterkunft und unseren Highlights.

Für eine besseren Überblick habe ich euch hier ein Inhaltsverzeichnis gemacht:

Neapel stellt sich vor

Neapel – italienisch Napoli – liegt in Süditalien und ist die Hauptstadt der Region Kampanien. Mit rund einer Million Einwohnern ist sie die drittgrößte Stadt Italiens. Ursprünglich wurde die Stadt von griechischen Siedlern gegründet und hieß Neapolis, was neue Stadt bedeutet. Das hat uns gleich gut gefallen, denn wir sind ja auch aus einer „neuen Stadt“.

How to get there

Den Flug haben wir bei Ryanair gebucht und war mit rund € 360,00 für mich und Bubi mit einem 20kg Aufgabegepäck nicht so teuer.

TIPP: Bei Ryanair muss man ein bisschen aufpassen, da man für alles extra bezahlt und so schnell unerwartete Kosten entstehen können. Man muss zB online einchecken, denn wenn man erst am Schalter eincheckt, kostet das gleich mal 55€ pro Bordkarte.

Zum Flughafen sind wir mit dem Zug gefahren. Das war richtig gemütlich, wir hatten einen Viererplatz mit Tisch und die Kinder haben sich auf der Fahrt mit einem Stickerbuch beschäftigt. Hier auch ein großes Lob an die ÖBB, denn es ist extra ein Mitarbeiter zum Bahnsteig gekommen, um uns mit Koffern und Kinderwagen einsteigen zu helfen.

Für Bubi war das der fünfte Flug und wir hatten schon eine gewisse Routine. Mit dem Buggy und dem Kinderwagen dürfen wir ja bis unmittelbar zur Flugzeugtür fahren und legen sie dort einfach zusammen. Ein Mitarbeiter nimmt sie dann mit und wir sehen sie in Neapel bei der Gepäcksausgabe wieder.

TIPP: Mit Kindern darf man sich beim Boarding ganz vorne anstellen und so als erstes ins Flugzeug einsteigen, ohne extra dafür bezahlen zu müssen.

Der Flug war sehr entspannt. Ich habe aber immer genug Süßigkeiten, Quetschies usw. eingepackt, um Bubi beim Flug abzulenken. Außerdem habe ich die Netflix App am Handy und wenn alle Stricke reißen, darf er Paw Patrol und Co schauen. Dieses Mal war er aber sehr interessiert am Fliegen.

Am Flughafen in Neapel angekommen, gibt es mehrere Möglichkeiten, in die Stadt zu kommen.

TIPP: Wir wollten in kein überteuertes Taxi steigen und haben uns für den Bus entschieden. Er fährt ca. alle 15 Minuten und kostet 5,00€. Der Busfahrer war seht freundlich und obwohl der Bus sehr voll war, hat er uns noch dazugequetscht, damit wir nicht auf den nächsten Bus warten müssen.

Der Bus fährt bis zum Hauptbahnhof. Es war leider schon recht finster, wie wir dort angekommen sind. Die Unterkunft war zwar nicht so weit entfernt, wir haben uns dann aber doch lieber ein Uber gerufen.

Where to stay

Wenn wir zu viert unterwegs sind, buchen wir gerne ein Apartment mit zwei Schlafzimmern (eines pro Mama und Kind) und teilen uns Küche und Bad. Wichtig dabei ist jedenfalls ein Lift oder das Apartment muss im Erdgeschoss sein. Wir haben dieses Mal über booking.com gebucht, und zwar das Bartolomeo 61, direkt in Neapel.

Die Wohnung war schön, nur der Lift war eine Katastrophe. Zu viert hatten wir kaum Platz, weil der Lift einfach so klein war. Bei der Ankunft mussten wir den Lift einige Male auf und ab schicken, um die Koffer und die Kinderwägen nach oben zu bringen. Als Startpunkt für unsere Ausflüge war die Wohnung aber super.

What to do

Wir haben sechs Tage in Neapel verbracht, wobei wir am ersten Tag erst in der Nacht angekommen sind. Zwei Tage haben wir uns Neapel angesehen, einen Tag den Vesuv und Pompeji, einen Tag Capri und einen Tag Sorrent. 

Was ihr in Neapel mit Kind beachten solltet, Lokaltipps und unsere Highlights erfahrt ihr hier:

Neapel

Am ersten Tag sind wir voller Elan losgestartet, um diese quirlige Stadt zu erkunden. Aber mit Kinderwagen ist das gar nicht so einfach, denn die Gehsteige sind für die Benützung durch Kinderwagen und Buggys eher nicht ausgelegt. Sie sind sehr uneben und ziemlich holprig.

Generell ist es etwas schwierig mit Kinderwagen, da auch der öffentliche Verkehr nicht barrierefrei ist. Bei U-Bahn Stationen und auch am Hauptbahnhof haben wir vergeblich nach Aufzügen gesucht. Im besten Fall gibt es Rolltreppen, manchmal aber auch nur Stiegen. Wir haben dann einfach andere Passanten angesprochen, ob sie uns helfen können, was sie auch immer gemacht haben.

Außerdem hat Neapel ein Müllproblem. Der Müll ist einfach überall und es kümmert niemanden, ob etwas am Boden liegt.

Aufpassen muss man auch wegen Taschendieben. Das gilt natürlich in jeder Stadt, aber hier insbesondere!

Den Italienern sagt man auch nach, sehr kinderfreundlich zu sein. Das können wir hier leider nicht bestätigen. In Restaurants waren die Kellner meistens freundlich, wenn wir mit den Kindern gekommen sind, in anderen Geschäften war das leider nicht immer der Fall. Besonders weibliche Angestellte waren von den Kindern schnell genervt (auch wenn sie nur ein bisschen gequengelt haben), während männliche Angestellte ihnen gerne etwas Süßes gegeben haben.

Wir hatten das Gefühl, mit den Kindern nicht überall erwünscht zu sein und finden Neapel daher nicht besonders kinderfreundlich. Das hat uns aber nicht aufgehalten und wir hatten trotzdem eine schöne Zeit.

Uns war recht schnell klar, dass Neapel – was Sightseeing betrifft – für uns nicht unbedingt so viel zu bieten hat. Hier zeige ich euch unsere Highlights:

Neapels U-Bahn, die Metròpolitana, verfügt über drei Linien (M1, M2 und aus irgendeinem Grund M6). Als die Entscheidung getroffen werden musste zwischen Kunst und Barrierefreiheit hat man offenbar ersterem den Vorrang gegeben. Insgesamt gibt es 15 Stazioni dell’arte, also Kunstbahnhöfe. Diese U-Bahn Stationen wurden besonders kunstvoll gestaltet und bieten tolle Fotomotive.

Wir haben uns die Haltestelle Toledo angesehen, in der man sich ein bisschen wie in einem Schwimmbad fühlt. Die Wände und Decken wurden mit kleinen Mosaiken gefliest und nimmt man die Rolltreppe (nach oben schauen!), wirkt es so, als würde man in einen Pool schauen.      

Die Basilika besteht aus der Kirche Santa Chiara, einem angrenzenden Kloster und einem archäologischen Museum mit Ausgrabungen (Eintritt € 6,00, Kinder unter 8 gratis). 

Highlight ist hier der Innenhof, der mit handbemalten Kacheln dekoriert wurde. Eine Farboase mitten in der Altstadt: leuchtend gelbe Zitronen, blaue Meereslandschaften und grüne Weinreben. Wir waren von der Pracht richtig beeindruckt. Wunderschön waren auch die Fresken im Kreuzgang. Zu sehen gibt es außerdem eine sehr schöne (und riesige) neapolitanische Krippe. 

Das Museum haben wir nur kurz durchgeschaut, denn es war für die Kinder nicht so interessant. 

Wenn man mit offenen Augen durch Neapel geht, kann man viel entdecken. Street Art zum Beispiel. Wir haben hier immer wieder tolle Motive bestaunt. Am bekanntesten ist aber sicherlich Banksy’s „Madonna with a Pistol“ in der Via dei Tribunal, das sich geschützt vor Vandalismus hinter Glas befindet. Das Graffiti ist übrigens an der Mauer eines sehr hübschen Schmuckgeschäfts, in das wir dann gleich reingeschaut und was gekauft haben. 

In Neapel gibt es eine Gasse, in der immer Weihnachten ist: die Krippengasse Via San Gregorio Armeno. Hier gibt es wunderschöne Krippenfiguren und Zubehör für die Weihnachtskrippe. Aber nicht nur Maria, Josef & Co gibt’s in Miniaturform zu kaufen, auch Figuren, die Alltagssituationen nachstellen, wie Brot backen oder Wäsche waschen. Hier gibt es wirklich viel zu sehen und wir haben viel Zeit damit verbracht, die (teilweise beweglichen) Figuren zu bestaunen. 

Neben Krippenfiguren gibt es auch Souvenirs, besonders das rote Corno, der typische Glücksbringer aus Neapel.

In einer ehemaligen Kirche findet die Immersive Experience Van Gogh statt, für mich die erste Immersive Experience überhaupt. Und was für ein tolles Erlebnis das war! Hier erwachen die Werke von Van Gogh zum Leben. Im ersten Teil der Ausstellung wurden ein paar seiner Bilder in Lebensgröße nachgestellt, wie das Bild von seinem Zimmer. Hier kann man sich dann an den Tisch setzen oder ins Bett legen. 

Das Highlight war aber die Immersive selbst, bei dem die Bilder von Van Gogh auf die Wände und auf den Boden projiziert wurden. Man hatte das Gefühl, sich in den Bildern zu bewegen. Begleitet wurde das Ganze von schöner Musik, was aus der Ausstellung ein tolles Erlebnis gemacht hat. Auch den Kindern hat es gefallen, sie haben die ganze Zeit getanzt.  

  Pizza, Pasta und Pistazien

Wenn man in Neapel eines gut kann, dann ist das essen. Schließlich gilt Neapel als die Geburtsstadt der Pizza. Woran man aber auch nicht vorbeikommt, sind Pistazien. Man findet sie hier überall – als Eis, in Mehlspeisen oder sogar auf Pizzen. Eigentlich mag ich Pistazien nicht so gern, aber hier habe ich meine Liebe zu ihnen entdeckt. Überhaupt habe ich hier nichts gegessen, was mir nicht geschmeckt hat. Das Essen ist übrigens verglichen mit österreichischen Preisen nicht teuer, gute Pizzen gibt’s schon ab € 8,00.

Wir haben uns entschlossen, hier das dolce vita in vollen Zügen zu genießen und uns durchzukosten.  

Hier findet ihr Empfehlungen zu Bars, Cafès und Pizzerias:

TOP 5 Lokale in Neapel

1.   Casa Infante – hier gibt’s nicht nur fantastisches Eis, auch die Mehlspeisen sind zu empfehlen. TIPP: Unbedingt die Pistaziencreme kaufen (sie ist göttlich!).

2.   Barria Botanico – cooles Lokal mit einem Innenhof, wo man auch bei Regen sitzen kann.             
TIPP: Probiert mal den Pistazienkaffee!

3.   Posca – a small place with a lot inside: Ein Lokal entsprungen aus der fabelhaften Welt der Amelie. Tolle Cocktails und Mehlspeisen.

4.   Pizzeria D’Angeli – Diese Pizzeria liegt gegenüber der bekanntesten Pizzeria der Stadt. Dort haben sich viele Leute angestellt um eine Pizza to Go zu ergattern. Dabei ist gleich auf der anderen Straßenseite dieses tolle Lokal. Super Pizzen und auch sehr kinderfreundlich.

5.  Pizzeria Laezza – die beste Pizza meines Lebens – mit Pistaziencreme.                                   
TIPP: Pizza Esagerata bestellen!

TOP 4 Spezialitäten

Diese Spezialitäten müsst ihr unbedingt probieren:

1. Sfogliatella – ein Gebäck aus Blätterteig, gefüllt mit, Pistazien, Nougat oder weißer Schokolade. Gibt’s in fast allen Cafès.

2. Baba – hat was von einer Buchtel, wird in Rum getränkt und mit einer Pistazienhaube serviert.

3.   Graffe – schmeckt wie ein warmer Krapfen, sehr köstlich. Bekommt ihr bei Chalet Ciro am Hauptbahnhof

4.  Croissant mit Pistaziencreme – eine Offenbarung!

Ausflüge

Neapel ist ein toller Ausgangspunkt für viele Ausflüge. Ganz oben auf unserer Liste standen Pompeij und der Vesuv, Capri und Sorrent, die ich euch hier genauer vorstelle.

Pompeji und Vesuv

Sicherlich ein Highlight auf unserer Reise war der Ausflug nach Pompeji und auf den Vesuv. Und ja, das klappt auch mit Kind. Man muss aber ein paar Dinge beachten.

Im Vorfeld hatten wir gelesen, dass man die Tickets für den Vesuv und Pompeji einfach einen Tag vorher online buchen kann. Gleich vorweg, bei uns war das nicht so. Wir hatten ja eigentlich vor, den Vesuv auf eigene Faust zu erklimmen und uns für Pompeji eine geführte Tour zu buchen. Das war zumindest der Plan.

Die Tickets für den Vesuv kann man nur online buchen. Vor Ort kann man also kein Ticket kaufen. Als wir dann die Buchung vornehmen wollten, haben wir gesehen, dass die Tickets schon für eine Woche ausverkauft waren.

Wir nehmen an, dass sich Reiseveranstalter die Kontingente gesichert hatten und haben daher geschaut, wo wir noch eine Tour buchen können. Wir haben dann auch noch eine gebucht, und zwar hier. Inkludiert waren der Transport, eine geführte Tour in Pompeji, ein Mittagessen und das Ticket für den Vesuv. Rückblickend war es eine gute Entscheidung das so zu buchen.

Der Bus hat in der Nähe unserer Unterkunft Halt gemacht und wir haben uns gemütlich zu unserem ersten Ziel Pompeji aufgemacht. Mit dem Wetter hatten wir leider kein Glück, da es recht verregnet war. In Pompeji hat es kurz zu regnen aufgehört, sodass wir die Führung machen konnten.

ACHTUNG: Falls ihr mit Baby unterwegs seid, braucht ihr eine Trage. Für Kinderwagen ist das Gelände nämlich nicht geeignet.

Pompeji ist riesig und man kann hier viele Stunden verbringen. Wir haben mit der Führung die Highlights gesehen, die wirklich spannend waren.

Nach dem Mittagessen sind wir weiter auf den Vesuv. Man fährt recht weit hinauf und muss dann noch ein Stück zu Fuß gehen, bis man zum Krater kommt. Ich habe an mehreren Stellen gelesen, dass man ca. 20 Minuten bis nach oben braucht. Wir haben mit den Kindern gute 45 Minuten gebraucht.

ACHTUNG: Der Weg ist teilweise steil und mit Kinderwagen nicht zu bewältigen.

Bubi ist den Weg wirklich brav gegangen. Er wollte unbedingt den Krater sehen. Rafaela hat Mausi den ganzen Weg nach oben getragen (und verdient dafür einen Orden!). Beim Aufstieg hatten wir einen ganz tollen Blick auf Neapel, aber die Wolken sind schon immer dichter geworden und schließlich ist es auch noch recht nebelig geworden. In den Krater konnten wir leider nicht sehen.

Unser Besuch beim Vesuv ist also nicht ganz so ausgefallen, wie wir uns das vorgestellt hatten. Es war aber trotzdem ein tolles Erlebnis, von dem Bubi heute noch spricht. Wir kommen bestimmt mal wieder bei besserem Wetter, damit Bubi den Krater sehen kann.

Capri

Vor der Küste von Neapel liegt die kleine Insel Capri. Mit der Fähre vom Hafen in Neapel ist sie in ca. 1 Stunde zu erreichen. Die Fähre kostet ca. € 45,00. 

Wir haben uns auf dem Weg zum Hafen verschiedene italienische Köstlichkeiten gekauft und auf der Fähre gefrühstückt. Wir haben natürlich viel zu viel eingekauft, ich höre mich noch zu Rafaela sagen, dass wir das niemals essen werden (und natürlich haben wir alles verputzt!).

Auf Capri hatten wir nicht so viel Zeit, da wir erst um 10:30 Uhr angekommen sind und um 17:30 Uhr mit der letzten Fähre zurück nach Neapel gefahren sind. Da ist es uns zu Gute gekommen, dass wir so viel zu essen mit hatten, denn wir haben uns dann dort in kein Restaurant gesetzt (die Zeit hätten wir wohl auch nicht gehabt).

Besonders Bubi hat die Fahrt mit der Fähre viel Spaß gemacht, das war ein Highlight für ihn. Für mich war es leider nicht so toll, denn ich bin furchtbar seekrank geworden. Ursprünglich wollten wir ja gerne eine Bootsfahrt rund um die Insel machen, aber nachdem mir so schlecht geworden ist, haben wir das lieber gelassen.

TIPP: Auf der Fähre hat schon jemand versucht, uns Tickets für einen Transport nach Anacapri zu verkaufen. Wir haben uns aber nichts aufschwatzen lassen und sind mit den Öffis gefahren. 

Als wir am Hafen auf Capri angekommen sind, wollte ich mich zuerst hinsetzen und etwas von der Fahrt erholen. Wir haben zwei Gläser Zitronensaft und ein kleines Zitroneneis bestellt. Ich brauche nicht dazusagen, dass das nicht billig war. Dafür war die Aussicht toll.

Nachdem es mir wieder besser ging, wollten wir zuerst nach Capri Stadt hinauf und haben uns für die Funiculare entschieden. Damit ist man in ein paar Minuten oben.

TIPP: Wenn ihr nicht lange anstehen wollt, um in die Funiculare zu kommen, könnt ihr auch den Bus nehmen.  

Oben angekommen, betritt man den Hauptplatz, der aber winzig ist. Wir haben uns dort noch ein Eis geholt und zwar das beste Pistazieneis meines Lebens. Mit 3,50€ die Kugel nicht billig, aber wahnsinnig cremig.

Unsere Ziele auf Capri waren:

Die Villa San Michele und die Chiesa San Michele befinden sich in Anacapri. Das ist mit Kind aber nicht zu Fuß zu erreichen, da man von Capri Stadt aus über einen kleinen Berg muss. Die Faraglioni liegen auf der Südseite der Insel und sind von Capri Stadt zu Fuß zu erreichen. 

Nach Anacapri sind wir mit dem Bus gefahren und das Ticket hin und retour war mit € 4,50 recht günstig. Unter Bus darf man sich aber nicht etwas vorstellen, was in Österreich fährt. Die Straßen auf Capri sind schmal und teilweise sehr kurvig. Daher sind auch die Busse ziemlich klein. Es passen ca. 20 Personen hinein. Die Busfahrt nach Anacapri (und auch die wieder retour) war deshalb etwas herausfordernd, da wir nicht nur die Kinder, sondern auch die Kinderwägen mit hatten. Die Kinderwägen haben wir natürlich zusammengelegt, es war aber trotzdem sehr beengt.

In Anacapri angekommen, haben wir uns zur Villa San Michele aufgemacht. Zu Fuß dauert das ca. 10 Minuten. Der Eintritt kostet ca. € 10,00, die Kinder waren gratis. Das, was man in der Villa zu sehen bekommt, ist ehrlich gesagt nicht so beeindruckend. Deswegen kommen aber wohl die wenigsten Touristen her. Beeindruckend sind der Garten und der spektakuläre Blick auf Capri und die Bucht. Wir haben hier ca. eine Stunde verbracht.

Wir sind dann weiter zur Kirche San Michele, die nur einen Spaziergang von ca. 10 Minuten entfernt liegt. Der Eintritt kostet € 2,00. In der Kirche erwartet einen ein kunstvoller Keramikboden, der die die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies darstellen soll. Man bewegt sich auf Holzbrettern über den Boden, der so geschont werden soll. Über Nachfrage haben wir erfahren, dass hier auch noch Messen abgehalten werden, allerdings im Winter, wo nicht so viel Tourismus ist. 

TIPP: Wenn ihr die Wendeltreppe hinaufgeht, könnt ihr von oben auf den Boden schauen und habt so einen tollen Blick auf das gesamte Bild. 

Nach der Kirche sind wir gemütlich zur Bushaltestelle zurückgeschlendert. Der Weg ist übrigens gesäumt von netten Geschäften und Lokalen. Wir wollten dann mit dem Bus zurück nach Capri, um von dort zu Fuß zu den Faraglioni zu kommen. Leider war das gar nicht so einfach, da sehr viele Touristen und zu wenig Busse unterwegs waren. Noch dazu war es schon brütend heiß und die Kinder sind langsam unruhig geworden. Die Haltestelle ist leider auch nicht überdacht und so war die halbe Stunde, die wir warten mussten, bis wir auch in den Bus passen, leider sehr lang. 

Endlich in Capri angekommen, sind wir dann noch zu den Faraglioni spaziert. Mit Kinderwagen haben wir ca. 20 Minuten hingebraucht. Den Weg haben wir leider nicht gleich gefunden und sind zuerst bergab gefahren (und dann wieder alles zurück bergauf). 

Es hat sich aber gelohnt, denn der Ausblick war fantastisch. Das Meer war strahlend blau und die Sonne glitzerte darauf. Auf dem Rückweg haben wir spontan beschlossen, in einer ganz neuen Hotelbar einzukehren. Wir haben noch den Ausblick bei einem Getränk genossen (und die Kinder bei einem Eis).

Wir haben leider etwas spät festgestellt, dass die Zeit schon knapp wird. Die letzte Fähre geht um 17:30 Uhr und wir hatten vergessen, die Zeit für die Funiculare einzurechnen. Wir sind dann im Eilschritt zurück zur Funiculare und runter zur Fähre, aber leider zur Falschen. Denn von dort, wo unsere Fähre am Vormittag angelegt hatte, hat sie nicht Richtung Neapel abgelegt, sondern von einem gegenüberliegenden Steg.

Wir mussten also nochmal umdrehen und ca. 300m zum anderen Steg laufen, ungefähr 2 Minuten vor Abfahrt. Ich hätte nicht gedacht, dass wir’s noch schaffen, aber die Bootsleute waren sehr lieb und haben auf uns gewartet. So sind wir noch rechtzeitig auf die Fähre gekommen.

Nach einer Stunde Fahrt hatte ich ja eigentlich gedacht, OK, wir gehen jetzt zurück ins Apartment. Aber Rafaela meinte, eine Freundin habe ihr eine gute Pizzeria in der Nähe empfohlen, da könnten wir doch noch hinschauen. Haben wir auch gemacht. Und eine super Idee war das, denn das war die beste Pizza meines Lebens in der Pizzeria Laezza.

Sorrent

OK, der Ausflug nach Sorrent war etwas chaotisch. Angefangen hat es damit, dass wir mit der Circumvesuviana hinfahren wollten. Im Internet hatten wir gelesen, dass es sich um eine Zugverbindung handelt, mit der man in ca. 1 Stunde vom Hauptbahnhof in Neapel nach Sorrent fährt. 

Was uns vorher niemand gesagt hat: Diese Bahn ist eine U-Bahn. Es gibt also in den Zügen – und auch in der Station – kein WC (was ich mit Bubi dringend gesucht hätte). Die Station befindet sich im Untergeschoss des Hauptbahnhofs und war durch mangelnde Beschilderung gar nicht leicht zu finden. Wir mussten uns hier durchfragen.

Rafaela war so lieb und hat uns vor der Abfahrt noch zwei Coffee to go spendiert. Das hat sich für mich dann als fatal erwiesen, denn als ich in die überfüllte U-Bahn eingestiegen bin, habe ich den Kaffee gleich mal verschüttet. Zwei sehr liebe deutsche Touristen haben mir mit Taschentüchern geholfen, das Gröbste zu beseitigen.

Die ersten 20 Minuten sind wir wirklich sehr beengt in der U-Bahn gestanden, begleitet von Bubis minütlichem Fragen „Sind wir schon da?“. Bei der Station Vesuv sind dann glücklicherweise sehr viele ausgestiegen und wir hatten wieder mehr Platz. Leider gab es dann auf dem Weg nach Sorrent noch irgendeine Störung und die U-Bahn ist dann ca. 20 Minuten einfach in einer Station gestanden. Schließlich haben wir es dann doch mit Verspätung nach Sorrent geschafft.

Und was haben wir in Sorrent gemacht? Sehenswürdigkeiten haben wir uns jedenfalls keine angesehen. Wir waren ein bisschen shoppen und Eis essen. 

Wir haben die Aussicht genossen, sind zum Hafen hinunter und haben gut gegessen. Mit Kinderwagen war das aber gar nicht so leicht, denn Capri liegt etwas erhöht und man muss zum Hafen Stiegen hinunter gehen (und dann auch wieder zurück). 

Wir wollten aber einen gemütlichen letzten Tag in Sorrent verbringen und haben uns nicht hetzen lassen. Am Rückweg ist es dann aber doch wieder etwas knapp geworden. Wir hatten unsere Koffer nämlich in einem Storage eingelagert und mussten sie noch von dort holen.   

Die U-Bahn war bei der Rückfahrt zwar pünktlich, aber bis wir beim Storage waren, hatten wir nur mehr 2 Stunden bis zum Abflug (die WhatsApp Nachricht meiner Mutter „Müsstet ihr nicht schon am Flughafen sein?“ war da wenig hilfreich).

Wir wollten ursprünglich mit dem Bus fahren, aber das war jetzt viel zu spät. Wir haben uns daher ein Uber gerufen, aber als der Fahrer uns sah (2 Erwachsene, 2 Kinder, 2 Koffer, 2 Kinderwagen), hat er zuerst gezögert, uns überhaupt mitzunehmen. Die Autos in Neapel sind ja generell klein, Kombi habe ich hier nie gesehen.

Es ist dann aber doch alles gut gegangen, wir konnten alles irgendwie im Auto verstauen und sind zum Flughafen gefahren. Dort bin ich sofort mit Bubi und den Koffern zum Schalter gerast, wo gähnende Leere herrschte. Die Damen dort waren aber recht gechillt, „We have enough time“.

Fazit

Auf dieser Reise haben wir wirklich viel gesehen, viel Schönes erlebt und auch einige Hindernisse bewältigt. Insgesamt hat es uns gut gefallen, besonders das Essen war fantastisch. Wir möchten gerne wiederkommen, wobei wir nicht direkt in Neapel ein Quartier nehmen würden, sondern außerhalb, um von dort weitere Ausflüge an die Amalfiküste zu unternehmen. 

Liebe Grüße

Diana

Dieser Artikel schildert unsere Erlebnisse und enthält unbezahlte und unbeauftragte Werbung.

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