11
Okt.
2022

Wanderung am romantischen Bründlweg

In der Steiermark in der Nähe von Turnau befindet sich der „schönste Themenwanderweg der Steiermark“. Dieser Rundwanderweg stand schon lange auf meiner bucket list: er ist von uns leicht zu erreichen, von der Länge her moderat und bietet ein tolles Naturerlebnis. Zu meinem Glück ging unser diesjähriger Betriebsausflug zum romantischen Bründlweg.

Parkplatz beim Pogusch

Der Bründlweg liegt im Bezirk Bruck an der Mur und man erreicht ihn am besten über die S6. Nach der Ausfahrt St. Lorenzen im Mürztal fährt man weiter Richtung Turnau.

Das Wetter hat bei uns leider nicht mitgespielt, denn schon nach dem Semmeringtunnel lag alles in einem dicken Nebel. Unsere Hoffnung war, dass sich der Nebel nur im Tal breit gemacht hat und wir ihm sozusagen davonfahren, denn der Bründlweg liegt auf einer Seehöhe von 1000 bis 1200m.

Tatsächlich hatten wir Glück: kurz nach St. Lorenzen im Mürztal führt die Straße hinauf zum Pogusch und damit konnten wir auch den Nebel hinter uns lassen. Strahlender Sonnenschein und das herrlichste Herbstwetter erwarteten uns. 

Ausgangpunkt der Wanderung ist der Parkplatz beim Restaurant Steirereck am Pogusch. Die Wanderung ist ungefähr 11 km lang und wird mit ca. 3 Stunden 30 Minuten veranschlagt. 

Einen Überblick über den Wanderweg gibt die Karte, die man online einsehen kann. 

Wir sind hier sehr motiviert weggestartet, aber nach nur ein paar Metern haben wir wieder Stopp gemacht. Hier befindet sich nämlich der Barfußteich, über welchen ein Steg aus Schotter führt. In den Steg sind auch runde Trittflächen aus Baumstämmen eingelassen. 

Über den Steg könnte man auch barfuß durchs Wasser waten. Uns war es dafür Anfang Oktober aber etwas zu kühl und wir sind einfach von Baumstamm zu Baumstamm gehüpft. Neben diesem Barfußteich gibt es noch andere Stationen auf dem Wanderweg. 

Gleich danach kommt man zu einem witzig ausschauenden Häuschen, den Vogelhäusern, die man mit dem nötigen Kleingeld auch mieten kann. 

Der Weg führt bei den Vogelhäusern links herum und man folgt zuerst einem Forstweg, bevor man wieder links auf einen Waldweg abbiegt. Der Weg ist durchwegs sehr gut mit Wegweisern in Flaschenform beschrieben, sodass man sich gut zurechtfindet. 

Nach kurzer Strecke kommt man zum Wasserrad, der nächsten Station. Danach geht der Weg etwas steiler bergauf, bis man die erste von insgesamt acht Einkehrmöglichkeiten erreicht. Hier kann man sich stärken, kurz Rast machen oder einfach die Natur und den Ausblick genießen. 

TIPP: Es haben nicht immer alle Hütten geöffnet. Es empfiehlt sich daher, vorher auf der Karte nachzuschauen, welche Hütte offen hat. 

Unser erster Halt war beim Friedmanner. Wir sind hier aber nur ganz kurz stehen geblieben, denn aus irgendeinem Grund waren wir das Schlusslicht der Gruppe und wollten nicht zu weit zurückfallen. 

Der nächste Abschnitt bis zur Schäfer Huber Hütte hat mir am besten gefallen. Der Weg führt durch den Wald mit tollem Ausblick auf die Umgebung.

Wir sind den Weg gemütlich entlang spaziert und haben kurz in einer kleinen Holzhütte Halt gemacht. Bis zur Schäfer Huber Hütte sind wir übrigens ca. 1 Stunde 45 Minuten gegangen. 

Nach dieser Hütte kommt ein steiler Abschnitt, den wir aber leicht bewältigt haben. 

Oben angekommen, erwartete uns eine lustige Überraschung. Hier wurde eine kleine Hütte „für Verliebte“ mit Schlafzimmer aufgestellt. 

Nach der nächsten Einkehrmöglichkeit, dem Hocheggerhof (der jedoch geschlossen hatte), sind wir beim längsten Bankerl Österreichs – einer weiteren Station – vorbeigekommen. Das Bankerl ist 100m lang und von dort kann man einen tollen Ausblick genießen. 

Kurz vor dem Rührer Hof haben wir dann auf die Uhr geschaut und gemerkt, dass wir nur mehr ca. eine Stunde Zeit hatten, bis wir beim vereinbarten Treffpunkt, dem Restaurant Steirereck, sein sollten. Unsere Befürchtung war, dass wir es nicht mehr in dieser Zeit schaffen würden.

Zwei zufällig vorbeikommende Radfahrerinnen haben uns freundlicherweise weitergeholfen. Sie waren aus der Gegend und haben uns geraten, den Weg übers Hocheck und die Himmelreich Kapelle zu nehmen. Sie waren wirklich nett und haben uns sogar ihre Telefonnummer gegeben, falls wir den Weg nicht finden. 

Der Weg führt über einen kurzen Waldabschnitt eine Wiese hinauf. Schaut man nach links, hat man einen wunderschönen Blick auf die Hochschwab Gebirgsgruppe

Der Weg über die Wiese und weiter zum Gipfel war zwar steil, ich war aber froh, dass wir uns für diese „Abkürzung“ entschieden hatten, da uns sonst dieser großartige Ausblick entgangen wäre. 

Schließlich sind wir nach einem kurzen Marsch beim Hocheck angekommen. Auf 1325m Seehöhe ist das der höchste Punkt von St. Lorenzen im Mürztal. Beim Gipfelkreuz gibt es ein kleines Buch, in das wir uns natürlich stolz eingetragen haben. Der Gipfel ist allerdings mitten im Wald, man hat also keinen Ausblick.

Von da an ging es glücklicherweise nur mehr bergab und wir sind durch den Wald bis zur Himmelreich Kapelle gewandert. Die Kapelle war leider verschlossen, aber durch ein Fenster haben wir einen Blick ins Innere geworfen. 

Geschafft!

Von der Kapelle waren es noch ca. 15 bis 20 Minuten, bis wir beim Steirereck am Pogusch angekommen sind.

Wir hatten ja schon befürchtet, die Letzten zu sein.

Tatsächlich lagen wir mit 3 Stunden 45 Minuten aber gar nicht schlecht in der Zeit und es sind noch viele Kollegen erst nach uns eingetrudelt. 

Wer nach dieser Wanderung hungrig ist, kann es uns gleich tun und im Restaurant Steirereck einkehren. Hier trifft urig auf modern. Der Altbestand ist sehr traditionell gehalten und in der Stube kann man sich die Hände am Kaminfeuer wärmen.

Wir haben im neuen Zubau Platz genommen, wo man durch die Glaswände einen tollen Blick auf die umliegende Natur hat. Was gleich auffällt, sind bestickte Stoffservietten und Mini-Salzfasserl, die es hier statt Salzstreuer gibt. 

Fazit: Der romantische Bründelweg lädt zu einer gemütlichen Wanderung von Hütte zu Hütte ein, bei der man tolle Ausblicke und die Ruhe der Natur genießen kann. 

Der Weg verläuft Großteils flach, hat aber auch immer wieder steile Abschnitte. Mit Bubi hätten wir das sicher nicht geschafft und auch für einen Kinderwagen ist die Strecke nicht geeignet. 

Am besten hat mir an der Wanderung gefallen, dass ich mit meinen Kollegen einen schönen und sehr lustigen Tag verbracht habe. 

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